Mittendrin – und doch nicht dabei?!
Kinder und Jugendliche endlich ernsthaft partizipieren lassen
Wenn jemand ein Verhalten als „kindisch“ beurteilt, ist das definitiv nicht wertschätzend gemeint – vielmehr abwertend. Allein aufgrund ihres Alters erfahren Kinder und Jugendliche Benachteiligungen; der Begriff ‘Adultismus‘ beschreibt ein Machtungleichgewicht zwischen Kindern und Erwachsenen, das eine Form der Diskriminierung ist.
Dazu erklärt Sophia Schiebe, Landesvorsitzende des Kinderschutzbund Schleswig-Holstein: „Die Bedürfnisse, Rechte und Meinungen von Kindern und Jugendlichen werden viel zu oft ignoriert oder nicht ernst genommen. Sie sind minderjährig - ihre Ansichten und Einschätzungen sind deshalb nicht minderwertig!“
Diese Ungleichbehandlung ist strukturell verankert. Das Bild und die Wahrnehmung vom Kind müsse sich ändern. Zu einer gleichberechtigten Beziehung gehöre auch, dass Erwachsene sich trauen – zumal in einer rasant alternden Gesellschaft – ein Stück weit Macht abzugeben bzw. bestrebt sind, Ungleichheiten auszugleichen. Und das dann auch auszuhalten.
Denn Teil einer adultismuskritischen Haltung sei es, Kinder ernst zu nehmen, ihnen Entscheidungen zuzutrauen sowie Themen gleichwertig zu diskutieren und damit bestehendes Machtgefälle zu hinterfragen und auszugleichen.
„Es ist Aufgabe von Erwachsenen, Kinder und Jugendliche zu schützen; es ist aber auch ihre Verantwortung, Kinder als subjektive Träger von Rechten wahrzunehmen und Kindern auf Augenhöhe zu begegnen. Es geht um die Grundhaltung Kindern und Jugendlichen gegenüber in unserer Gesellschaft: Wir reden über sie – aber viel zu selten mit ihnen“, konstatiert die Landesvorsitzende.