Ausgegrenzt und ausgeliefert 24/7
Mobbing hat viele Gesichter – Cyber-Mobbing erhöht den Druck noch
Das Thema Mobbing ist nicht neu. Durch die Möglichkeiten des Cyber-Mobbings hat sich aber die negative Dynamik in den vergangenen Jahren nochmal deutlich verstärkt. Die betroffenen Kinder und Jugendlichen werden nicht nur im Sportunterricht ausgegrenzt oder bei Gruppenarbeit gemieden, sondern ggf. nun auch im Klassenchat oder auf Social Media bloßgestellt. Damit ist es orts- und zeitungebunden, macht längst nicht mehr vor der eigenen Haustür oder Freizeit halt. Vielmehr können Kinder und Jugendliche an jedem Ort und zu jeder Tages- und Nachtzeit davon betroffen sein. „Das Gefühl zu haben, dem Mobbing überall und immer schutzlos ausgesetzt zu sein, muss für die Kinder und Jugendlichen schier unerträglich sein“, ordnet Sophia Schiebe, Landesvorsitzende des Kinderschutzbund Schleswig-Holstein, ein. Der Tag gegen Mobbing in der Schule am 2. November rückt dieses bedeutsame Thema inklusive der digitalen Dimension des Cyber-Mobbings in den Fokus und soll aufklären und sensibilisieren.
„Es kann nicht deutlich genug formuliert werden und ist ein dringender Appell an alle Betroffenen: Bitte holt euch Hilfe, bleibt nicht allein damit“, so Sophia Schiebe. Von (Cyber-) Mobbing Betroffene können die Angebote der Nummer gegen Kummer nutzen. Die Berater*innen hören zu und versuchen, mit den Ratsuchenden eine Strategie zu entwickeln. Kinder und Jugendliche finden montags bis samstags von 14.00 bis 20.00 Uhr unter der Rufnummer 116 111 Unterstützung am Kinder- und Jugendtelefon oder rund um die Uhr bei der Online-Beratung unter www.nummergegenkummer.de. Die Nummer gegen Kummer hilft nicht nur betroffenen jungen Menschen; besorgte Eltern können sich an das Elterntelefon wenden. Das Elterntelefon ist montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr, dienstags und donnerstags auch bis 19 Uhr, unter 0800 111 0 550 zu erreichen.