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Einsatz von Gesundheitsfachkräften in der Schule

Der Kinderschutzbund SH fordert den Einsatz von Schulgesundheitskräften

Beim heutigen Fachgespräch im Bildungsausschuss zu dem Antrag „Mehr Gesundheit im Schulalltag fördern“[1] ist auch der Kinderschutzbund Schleswig-Holstein vertreten. „Es wird Zeit, dass sich des Themas jetzt endlich angenommen wird“, so die DKSB LV SH - Vorsitzende Irene Johns. „Seit langem weisen wir auf die nur unzureichend geregelte Gesundheitsversorgung schleswig-holsteinischer Schüler*innen hin – und jetzt in Zeiten von Corona werden die Herausforderungen in Sachen Gesundheit für Schulen noch um einiges größer. Daher fordern wir schnellstmöglich die flächendeckende Einführung von Schulgesundheitsfachkräften, um die Basis für eine generelle Versorgungssicherheit für Schüler*innen, Eltern und Lehrkräfte zu schaffen. Dabei geht es nicht nur um die medizinische Erstversorgung, für die bisher meistens Schulsekretariatskräfte herangezogen werden, sondern auch um eine beständige Gesundheitsförderung, Prävention und Inklusion zum Beispiel von chronisch an Diabetes oder Asthma erkrankten Kindern“, erläutert Irene Johns und verweist auf den Erfolg entsprechender Modellprojekte in Flensburg sowie in anderen Bundesländern wie Brandenburg, Hessen Rheinland-Pfalz oder Bremen.

Schuleingangsuntersuchungen in Schleswig-Holstein machen regelmäßig deutlich, dass viele Kinder gesundheitliche Beeinträchtigungen haben. Der Gesundheitszustand sozial und wirtschaftlich benachteiligter Kinder und Jugendlicher ist dabei deutlich schlechter als der von Vergleichsgruppen. Um die Chancengleichheit für alle Kinder zu verbessern, müssen aus Sicht des Kinderschutzbundes die Gesundheitsförderung und die Prävention daher deutlich verstärkt werden. „Zudem sollte eine generelle Versorgungssicherheit für Schüler*innen, Eltern und Lehrkräfte sicherstellen, dass Kinder und Jugendliche nicht mehr vom Unterricht und außerschulischen Aktivitäten ausgeschlossen werden“, betont die DKSB LV SH- Geschäftsführerin Susanne Günther. „Uns sind Fälle bekannt, da konnten Schüler*innen zum Beispiel wegen chronischer Erkrankungen wie Diabetes oder Asthma nicht an Ausflügen oder Klassenfahrten teilnehmen – das ist eine Ausgrenzung, die schwer zu verstehen und noch schwerer wegzustecken ist. Statistisch gesehen gibt es in Schulklassen bis zu drei Schüler*innen, die chronisch erkrankt sind und somit von derartiger Ausgrenzung oder zumindest aufwendiger Sonderbehandlung betroffen sein könnten. Eine Schulgesundheitsfachkraft, die vor Ort für alle erreichbar ist, könnte gewährleisten, dass eben auch Kinder und Jugendliche mit besonderen Bedarfen, wie zum Beispiel regelmäßiger Medikamentengabe oder Blutzuckermessung, gleichwertige Bildungs- und Teilhabechancen haben“, sagt Susanne Günther, die auch für den DKSB LV SH an dem Fachgespräch teilnimmt.

Der Kinderschutzbund SH begrüßt daher den vorliegenden Antrag und sieht ihn als Schritt zu einem flächendeckenden und regelhaften Einsatz von Schulgesundheitsfachkräften. „Schulgesundheitsfachkräfte sind die Basis für einen gesicherten Schulalltag für alle Kinder und damit eine Verbesserung der Chancengleichheit bei Bildung und Teilhabe“, bekräftigt die Landesvorsitzende des Kinderschutzbundes Schleswig-Holstein Irene Johns.

 



[1] Vgl. Drucksache-19-03190


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