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Grenzachtenden Umgang im Kita-Alltag ermöglichen

Zum Gesetzentwurf zur Änderung des Kindertagesförderungsgesetzes

Anlässlich der Landtagsdebatte zum Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Kindertagesförderungsgesetzes bezieht der Kinderschutzbund Landesverband Schleswig-Holstein Position: „Insbesondere vor dem Hintergrund steigender Gewaltmeldungen aus Kitas halten wir es – auch wenn uns die Herausforderungen durch den Fachkräftemangel bewusst sind – für sehr bedenklich, Maßnahmen zu ergreifen, die möglicherweise die Qualität in Kitas senken“, wiederholt Landesgeschäftsführerin Susanne Günther die bereits im Sozialausschuss des Landtags vorgetragene Befürchtung.

„Personalmangel und Unterbesetzung führen zu Stress und Überlastung der Fachkräfte – was im schlimmsten Fall zu grenzverletzendem Verhalten und einer Missachtung der Rechte der Kinder führen kann“, erklärt Irene Johns, Landesvorsitzende des Kinderschutzbund Schleswig-Holstein. Klar ist: Es gibt verschiedene Arten von Gewalt. „Dass bei einer körperlichen Misshandlung Gewalt ausgeübt wird, ist heutzutage den meisten klar. Aber auch psychische Gewalt wiegt schwer: Ein Kind, dass ständig gedemütigt und kritisiert wird, erleidet seelische Verletzungen, die später zu Ängsten und/oder Depressionen führen können“, erläutert Irene Johns.

Wenn Quereinsteiger*innen und Hilfskräfte pädagogisches Fachpersonal entlasten sollen, müsse es mindestens Fortbildungen im Bereich Kinderschutz und grenzachtender Umgang für sie geben, ordnet Irene Johns ein. Aber auch langjähriges Fachpersonal solle für alle Formen von Gewalt sensibilisiert werden, denn Gewaltgrenzen hätten sich im Laufe der Zeit verschoben.

Kinderschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. „Es braucht schützende und stärkende Rahmenbedingungen, verantwortungsvolle und informierte Fachkräfte sowie eine auch für psychische Gewalt sensibilisierte Öffentlichkeit“, betont Irene Johns noch einmal eindringlich. Der Kinderschutzbund initiierte die bundesweite Sensibilisierungs-Kampagne ‘Gewalt ist mehr, als du denkst‘, die psychische Gewalt gegen Kinder und Jugendliche ins Bewusstsein rücken soll: zur Kampagne


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