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Häusliche Gewalt: Das Wohl des Kindes muss im Mittelpunkt stehen

Angesichts der bundesweit stark gestiegenen Zahlen von häuslicher Gewalt fordert der Kinderschutzbund Landesverband Schleswig-Holstein, allem voran das Wohl der Kinder im Blick zu haben: „Wenn es in einer Partnerschaft mit Kindern zu Gewalt kommt, sind auch die Kinder immer die Opfer!“, mahnt die Landesvorsitzende Irene Johns.

Daten des Bundeskriminalamts zufolge haben die Fälle häuslicher Gewalt in Deutschland im Jahr 2022 deutlich zugenommen. Im vergangenen Jahr registrierten die Behörden 157.550 Fälle von Gewalt in Partnerschaften. Gegenüber dem Jahr 2021 ist das ein Anstieg um 9,4 Prozent. Rund 80 Prozent der Betroffenen waren Frauen, 78 Prozent der Tatverdächtigen waren Männer. 40 Prozent der Täter waren Ex-Partner, 60 Prozent aktuelle Partner.

Laut Studien kann in der Familie miterlebte Gewalt auch in Form von Partnerschaftsgewalt negative Auswirkungen auf die Entwicklung eines Kindes haben. Es erlebt

eine körperliche Bedrohung gegenüber einem betreuenden Elternteil auch als Bedrohung gegen sich selbst. [1] „Kinder erleben Partnerschaftsgewalt als beängstigend und belastend“, erläutert Irene Johns. „Über ein Drittel der betroffenen Kinder reagiert mit psychischen Problemen oder Auffälligkeiten. Darüber hinaus zeigen sich häufig Einschränkungen in der sozialen und kognitiven Entwicklung. Das kann auch langfristig negative Folgen für die Kinder haben“, bestätigt die DKSB-Landesvorsitzende.

Der Kinderschutzbund SH weist seit langem darauf hin, dass durch Pandemie, Inflation und gestiegene Energiekosten verursachter Stress den Druck auf ohnehin schon belastete Familien noch um ein Vielfaches erhöht. Das hat auch zu zunehmender Gewalt in den Familien geführt. „Es muss überall in Schleswig-Holstein Hilfen und Unterstützung geben, die Familien entlasten und Kindern, die Opfer von häuslicher Gewalt geworden sind, helfen“, fordert Irene Johns. „Durch spezialisierte Einrichtungen des Kinderschutzes wie zum Beispiel Kinderschutz-Zentren können wir Kinder frühzeitig schützen, ihnen helfen und der Gewalt entgegenwirken“, so die Vorsitzende des Kinderschutzbundes Schleswig-Holstein.


[1] Vgl. https://www.bmfsfj.de/resource/blob/185888/8061cc0422a8178cc976a968625e93ff/kindschaftssachen-und-haeusliche-gewalt-data.pdf


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