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Jugend unter Druck

Möglichkeiten der Mitbestimmung für junge Menschen in einer alternden Gesellschaft

Der 17. Kinder und Jugendbericht[1] macht deutlich: Das Aufwachsen junger Menschen ist durch eine zunehmende Vielfalt an Lebenslagen, Orientierungen und Zugehörigkeiten gekennzeichnet. Die jetzt aufwachsende junge Generation in Deutschland ist so vielfältig wie noch nie. Und sie wächst in einer Zeit des Wandels auf, die ihnen viel abverlangt. Die Klimakrise, die Folgen der Pandemie, ein Krieg in Europa: All das belastet und kann Kinder und Jugendliche sorgenvoll in die Zukunft schauen lassen. In Zeiten zunehmender Demokratiefeindlichkeit gilt zudem Einsamkeit als ein potenziell demokratiegefährdender Faktor.

Ein Stück Vertrauen und auch Zuversicht sind verloren gegangen. Dem gilt es etwas entgegenzusetzen: Orientierung und Sicherheit – aber auch Möglichkeiten der Beteiligung und Gestaltung, von denen die jungen Menschen deutlich weniger haben als Erwachsene. So fühlten sich in der Pandemiepolitik viele von ihnen als bloße Objekte behandelt, deren Bedürfnisse im politischen Entscheidungsprozessen vernachlässigt wurden. „Unsicherheit und Unplanbarkeit statt Verlässlichkeit und Verbindlichkeit bestimmen die Lage; unzureichend ausgestaltete Unterstützungs- und Versorgungssysteme treffen zunehmend auf Kinder und Jugendliche, deren mentale Verfassung mehr als besorgniserregend ist“, konstatiert die Landesvorsitzende des Kinderschutzbund Schleswig-Holstein, Sophia Schiebe. Der Kinderschutzbund befürchtet, dass das System kollabiert. Diese und kommende Generationen müssen aber auf gute Entwicklungsperspektiven vertrauen können. Dazu gehört auch, in einer alternden Gesellschaft Verantwortung auf die jüngere Generation zu übertragen und ein gewisses Maß an Macht zu teilen.

„Es besteht echter Handlungsbedarf: Junge Menschen müssen gehört, ernst genommen und vor allem ernsthaft beteiligt werden,“ erklärt die Landesvorsitzende des Kinderschutzbund Schleswig-Holstein.



[1] https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/service/publikationen/17-kinder-und-jugendbericht-244628


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