Kindeswohl in der Krise!
Auch Schleswig-Holstein braucht einen Kurswechsel
Die aktuelle UNICEF-Studie [1] zeigt einen drastischen Rückgang bezüglich der Zufriedenheit und Kompetenzen von Kindern. Der Kinderschutzbund fordert die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen auf allen Ebenen und mehr Priorität für ein gutes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen in Schleswig-Holstein. In einem reichen Land wie Deutschland verschlechtern sich die Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen besorgniserregend. Besonders alarmierend sind der Rückgang der Lebenszufriedenheit und die dramatisch sinkenden schulischen Kompetenzen.
Sophia Schiebe, Landesvorsitzende des Kinderschutzbundes Schleswig-Holstein, betont: „Diese Zahlen sind ein weiteres Warnsignal an die Politik: Kinder und Jugendliche sind so unzufrieden wie selten zuvor – sie fühlen sich viel zu oft weder gehört noch gesehen. Wer jetzt nicht handelt, nimmt in Kauf, dass eine ganze Generation abgehängt wird.“
Sophia Schiebe weiter: „Wir brauchen endlich echte Beteiligung auf allen Ebenen: Kinder und Jugendliche müssen systematisch in politische Entscheidungen eingebunden werden – nicht nur symbolisch, sondern mit verbindlichen Strukturen auf landespolitischer und kommunaler Ebene. Ihre Perspektiven gehören ins Zentrum der Debatten, wenn es um Fragen des guten Aufwachsens in Schleswig-Holstein geht.“
Die UNICEF-Studie fordert nachdrücklich mehr Investitionen in die Infrastruktur für Kinder, gezielte Förderung benachteiligter Gruppen, bessere Prävention und eine strukturelle Verankerung von Beteiligung.
Diese Forderungen ließen sich laut Kinderschutzbund direkt auf die Landespolitik übertragen. „Die Landesregierung muss alles dafür tun, das gute Aufwachsen von Kindern ganz oben auf die politische Agenda zu setzen. Jeder Handlungsspielraum im Land – von echter Beteiligung über Bildung, von früher Kindheit bis Ausbildung bis hin zu einer armutssensiblen und chancengerechten Infrastruktur – muss konsequent genutzt werden. Schönreden hilft nicht mehr: Es braucht jetzt mutige Entscheidungen für Kinder und Jugendliche in Schleswig-Holstein!“, so Sophia Schiebe.
Der Kinderschutzbund Schleswig-Holstein stehe bereit, diese Trendwende gemeinsam mit Politik und Gesellschaft konstruktiv und unterstützend zu gestalten. „Jede*r einzelne von uns hat jetzt die Verantwortung, aufrichtiges Interesse an Kindern und Jugendlichen zu zeigen“, fordert die Landesvorsitzende vehement ein.
[1] https://www.unicef.de/informieren/aktuelles/presse/-/wohlbefinden-kinder-deutschland-zurueckgefallen-/374986