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Kindheit in der Krise! Wer übernimmt Verantwortung?

Zum diesjährigen Weltkindertag gibt es viel zu fordern – und wenig zu feiern

Für die Kinder wird auch in diesem Jahr am 20. September wieder der Weltkindertag gefeiert – und das ist gut so. Echte Feierlaune mag sich dennoch nicht einstellen, denn Kinder, Jugendliche und ihre Familien stecken in einer echten Krise. „Wen kümmert das eigentlich ernsthaft – wird das so hingenommen?“, fragt Sophia Schiebe, Landesvorsitzende Der Kinderschutzbund Schleswig-Holstein. Von der Kita-Landschaft über die Schulen bis zu den Jugendämtern und zur kinderärztlichen Versorgung: ein eklatanter struktureller und finanzieller Mangel zieht sich durch sämtliche Unterstützungs- und längst auch durch die Regelsysteme. Aber nicht nur das: es mangelt darüber hinaus an Engagement und Ernsthaftigkeit aller politischen Akteur*innen, dieser Krise entschieden zu begegnen! Unsicherheit und Unplanbarkeit statt Verlässlichkeit und Verbindlichkeit bestimmen das Lagebild. Besonders brisant ist dabei, dass unzureichend ausgestaltete Systeme zunehmend auf Kinder und Jugendliche treffen, deren mentale Verfassung mehr als besorgniserregend ist: Die Zahl der Heranwachsenden mit psychischen Problemen steigt nachweislich stetig an - die Lage ist dramatisch!

Keine Antworten zum Thema Kinderarmut, fehlende Fachkräfte in den Kitas, marode Schulen; Jugendämter, die unter schwierigsten Bedingungen bemüht sind, ihrer grundlegendsten Pflicht – der Abwendung von Kindeswohlgefährdungen – nachzukommen: Das kann nicht politisch und gesellschaftlich gewollt sein. „Diese Gesamtgemengelage birgt die Gefahr, unseren Kindern und Jugendlichen nachhaltig zu schaden!“, ordnet die neue Landesvorsitzende ein.

„Die Rechte von Kindern und Jugendlichen stehen immer noch nicht im Grundgesetz; die Ganztagsbetreuung, das Recht auf Bildung und vor allem das Recht auf Beteiligung scheitern bei der Umsetzung. Die angespannte Lage darf nicht dazu führen, dass präventive Angebote im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe aus dem Blick geraten; auch das ist praktizierter Kinderschutz“, erklärt Sophia Schiebe.

Wir haben es inzwischen mit einer echten Krise der Kindheit und Jugend zu tun; der Kinderschutzbund befürchtet, dass das System kollabiert. Die vorherrschende Grundhaltung nimmt die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen nicht ernst genug. „Wer priorisiert endlich und entschieden deren Bedarfe? Schutz, gutes Aufwachsen und kindgerechte Lebensverhältnisse müssen uns deutlich mehr wert sein“, so Sophia Schiebe nachdrücklich. Ehrliche Debatten auf allen politischen Ebenen seien nun nötig.


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