Verkehrssicherer Sozialraum: Vision Zero voranbringen
Kinder und Jugend im öffentlichen Raum verkehrstechnisch bedenken und beteiligen
Kinder sollen sicher sein. Und sich sicher fühlen. Nicht nur im eigenen Zuhause, sondern auch, wenn sie unterwegs sind. Dazu gehört, dass sie sich sicher bewegen können. „Die bestehende Verkehrsinfrastruktur drängt Kinder an den Rand – und verdrängt sie damit auch aus dem gesellschaftlichen Bewusstsein. Kinder müssen mitgedacht und an Planungsprozessen beteiligt werden“, fordert Irene Johns, Landesvorsitzende des Kinderschutzbund Schleswig-Holstein.
Ob zu Fuß, mit dem Rad oder Roller oder auch in PKWs und Bussen: Laut Verkehrssicherheitsbericht Schleswig-Holstein verunglückten im Jahr 2022 1.177 Kinder leicht, das sind fast ein Viertel (+23,4 %) mehr als 2021 (954). 108 Kinder wurden schwer verletzt; zwei Kinder verstarben im Straßenverkehr.
Die sogenannte ‘Vision Zero‘ gilt weltweit als Strategie zur Vermeidung tödlicher und schwerer Unfälle (u.a.) im Straßenverkehr. Das gesetzte Ziel ist, die Zahl der Verkehrstoten und Schwerverletzten auf so geringen Stand wie möglich – im Optimalfall auf null – zu reduzieren. Grundlegend ist dabei der Präventionsgedanke: Jeder Unfall ist vermeidbar. „Eine konsequent kindgerecht gestaltete Infrastruktur orientiert sich an der Lebenswelt der Kinder, statt Kinder nur ‘verkehrstauglich‘ zu machen“, ordnet Irene Johns abschließend ein. Wer sich an den Jüngsten orientiere, orientiere sich darüber hinaus auch am Ziel einer inklusiven Gesellschaft, die nicht durch Hürden und Hemmnisse, sondern durch Barrierefreiheit und sichere Zugänge gekennzeichnet sei.